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Würmer! Wo ist das Problem?

In den meisten Ställen wird viermal im Jahr entwurmt, weil es so im Kalender steht. Nach dem tatsächlichen Wurmbefall oder gar der Befindlichkeit der Pferde fragt dabei niemand.

Haben sich die Befürworter der regelmäßigen chemischen Wurmkuren mal Gedanken darübergemacht, warum die Würmer bei diesen ständigen Giftangriffen nicht längst ausgestorben oder in ihrem Bestand soweit bedroht sind, dass sie unter Tierschutz gestellt werden müssten?

Wir wissen seit langem, dass Würmer die Fähigkeit haben, ähnlich wie Insekten, Resistenzen aufzubauen, so dass immer mehr chemische Entwurmungsmittel wirkungslos bleiben. Über die Wurmeier und die daraus entstehenden Larven wird die Resistenz weitergegeben. Pferde, die solche Eier bzw. Larven aufnehmen, können von den entsprechenden Mitteln keine Hilfe erwarten.

Die Entdeckung des Ivermectin war eine ähnlich großartige Leistung wie die Entdeckung der Antibiotika und sie wurde 2005 auch mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Nicht nur Tieren, auch Menschen, die in den Tropen an Flussblindheit leiden, kann damit geholfen werden. Unser Problem ist, dass wir nicht maßhalten können.

Gewissermaßen auf dem Höhepunkt dieser Resistenzproblematik in den Achtzigerjahren konnte man in der Veterinärmedizin aufatmen. Das Mittel Ivermectin wurde zugelassen. Nun war es wieder möglich, Wurmbefall wirksam und schnell zu behandeln. Dazu kam noch, dass anfangs kaum Nebenwirkungen bekannt wurden, was den Tierärzten half, den Einsatz dieser Mittel mit ruhigem Gewissen als völlig bedenkenlos darzustellen.

Inzwischen kennt man viele Nebenwirkungen bis hin zu Todesfolgen, aber die Argumentation hat sich nicht geändert. Die Mittel werden verabreicht, als wären sie Leckerlis.

Was wir schon von den Antibiotika kennen, passierte nun mit Ivermectin und daraus abgeleiteten Mitteln. Kurzsichtigkeit und Geldgier, nicht die Hilfe für Tiere mit starker Verwurmung, rückten in den Mittelpunkt.

Anstatt gezielt vorzugehen, wurden und werden diese Mittel mit der Gießkanne verteilt; viermal im Jahr ohne Diagnose. Schon nach nur etwa 10 Jahren Einsatz dieser Mittel, also Mitte der Neunziger Jahre, wurden die ersten Resistenzen bekannt. Der Versuch, Tierärzte und Tierhalter davon zu überzeugen, selektiv zu entwurmen, also nur bei einem bestimmten Befall mit Eiern pro Gramm Kot chemische Mittel einzusetzen, war bisher kaum erfolgreich. Lesen Sie dazu bitte der Artikel "Da ist der Wurm drin" von Frau Dr. Garbers auf www.artgerecht-tier.de!

Wer chemisch entwurmt, muss genau abwägen, ob eine solche Giftdosis in Kauf genommen werden kann, also ein Vorteil für das Pferd ist, weil die Verwurmung mehr Schaden anrichten würde als das Mittel. Dazu gehören Informationen wie diese und vor allem zuerst einmal eine richtige Diagnose, also eine Kotuntersuchung.

Solange allerdings unwidersprochen behauptet wird, die chemischen Wurmkuren hätten keinerlei schädlichen Nebenwirkungen auf die Pferde, lässt sich argumentieren, dass die Kur billiger sei als die Kotuntersuchung und "warum dann nicht gleich entwurmen".

Das Argument zieht, und die Pferdehalter und Stallbesitzer wiegen sich in falscher und gefährlicher Sicherheit. Besonders schlimm ist, dass bei auftretenden Schäden grundsätzlich behauptet wird, die könnten mit den Mitteln nichts zu tun haben. Sicher ist nur, dass die Kosten so oder so beim Tierhalter hängen bleiben.

Würmer in der Geschichte der Pferde
Es gibt noch einen Aspekt, der zu denken gibt und der helfen kann, die Problematik besser zu verstehen.

Würmer und Pferde haben Millionen Jahre lang eine gemeinsame Entwicklung durchgemacht, sie sind miteinander vergesellschaftet. Würmer und Pferde sind mehr oder weniger Partner. Jedes Pferd ist Träger von Würmern. Würmer sind aus Sicht dieses biologisch-ökologischen Standpunkts keine Krankheit. Dazu werden sie erst, wenn der Körper ihrer Ansiedlung keinen Widerstand entgegensetzen können. Wieviele und welche Vorteile Würmer dem Wirtskörper bieten, wenn sie nicht überhandnehmen, wird uns die Forschung hoffentlich bald zeigen. Bei Menschen ist man da bereits wesentlich weiter.

Bis noch vor einigen Jahrzehnten gab es die meisten dieser heute angebotenen Entwurmungsmittel nicht. Was hat man vor hundert oder tausend Jahren denn gemacht bei stark verwurmten Pferden?

Das wirft die grundsätzliche Frage auf: Wie konnten die Pferde ohne chemische Entwurmung überhaupt überleben?

Es gab während des Kaiserreichs in Deutschland viele Millionen Pferde. Sie waren die Kraftlieferanten schlechthin überall in der Wirtschaft, in der Landwirtschaft, im Transportwesen, der Post, im Bergbau, im Nah- und Fernverkehr und im Heer. Stark verwurmte und dadurch geschwächte Pferde hätten die geforderten Leistungen nicht erbringen können. Die Wirtschaft wäre zusammengebrochen.

Nun wird ja gerne behauptet, damals hätten die Pferde sich nicht so leicht infizieren können, wie heute auf unseren dicht besetzten Wiesen und Ställen.

Das Argument ist falsch. Pferdemist lag damals auf allen Straßen und Wegen, die Anzahl der Misthaufen war Legion, es gab sie fast vor jedem Haus und in jedem Hof. Mit Pferdemist wurde gedüngt. Auch die Besatzdichte war in vielen Ställen eher größer als heute, so im Transportgewerbe und beim Heer. Gutshöfe hatten leicht mal ein Dutzend Ackerpferde und Reitpferde noch dazu. Überall und ständig konnten sich Pferde also mit Wurmlarven infizieren.

Die Gefahr war ungleich größer als aktuell.

Waren nun alle diese Millionen massiv verwurmt und hätten nach den heutigen Vorstellungen entwurmt werden müssen? Ganz sicher waren sie es nicht. Warum nicht?

Das hat mit der artgerechten und damit vielfältigen Ernährung zu tun, die damals weitgehend selbstverständlich war, weil die Natur alle lebensnotwendigen Komponenten im Angebot hatte. Erst in den letzten 40 bis 50 Jahren hat sich das vollkommen zum Nachteil der Pferde verändert.

Ihr Darmmilieu und infolge dessen ihre Immunabwehr gaben damals den Würmern bzw. deren Larven kaum eine Chance. Interessant ist, dass Hersteller von Entwurmungsmitteln, wie Bayer, darauf auch in ihren Texten ausdrücklich hinweisen. Schauen Sie auf deren Internetseiten!


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